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"Eingekochte Zeit" aus dem Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, 1990

In der Wende 1989/90 greift der Freitaler Maler und Collageur Wolfgang Petrovsky zu für ihn ungewöhnlichen Mitteln. Anlass gab die Einladung zum „Projekt Fahne“ des Kunstvereins Landau, an dem sich Künstler aus Ost und West beteiligten. Das Objekt mit dem mehrdeutigen Titel „Eingekochte Zeit“ gibt sich als ideologisches Sixpack zu erkennen. Eingeweckt wurden im „historischen“ Herbst 1990 Stücke von DDR- und BRD-Fahnen. Die sechs Weckgläser stehen auf dem sozialistischen Lehrbuchklassiker „Der nackte Mensch“ von Gottfried Bammes. Auf seinem Schutzumschlag ist Leonardos „Vitruv-Mann“ (Der Mensch als das Maß aller Dinge) abgebildet. Das alles ruht in einer Holzkiste mit der Beschriftung „Leihverp OGS“ (Leihverpackung Obst, Gemüse, Speisekartoffeln) aus den sich auflösenden genossenschaftlichen Kreisläufen der DDR. Frei geworden von alten Funktionen knüpfen alle Elemente neuartige Verbindungen untereinander, verweisen aber auch zurück auf ihre Gebrauchsgeschichte. Mit Witz und Hintersinn trägt der Künstler einen kritischen Zeitkommentar zur allzu schnell vollzogenen deutschen Vereinigung vor. In seiner Kompaktheit erscheint das Objekt als Sinnbild und präsentiert dem Betrachter das Zusammengekochte als Denkobjekt und Denkzettel.

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